DiGA Apps – Digitale Gesundheitsanwendung auf Rezept


Du hast sicher schon von Apps auf Rezept gehört – aber was steckt eigentlich genau dahinter? Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind spezielle Medizinprodukte, die dir als App oder Webanwendung bei der Erkennung, Überwachung oder Behandlung von Erkrankungen helfen [1]. Anders als gewöhnliche Gesundheits-Apps durchlaufen DiGAs strenge Prüfungen durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und müssen ihre Wirksamkeit nachweisen.

Das DiGA-Verzeichnis: Dein Wegweiser zu geprüften Gesundheits-Apps
Im DiGA-Verzeichnis des BfArM findest du alle zugelassenen digitalen Gesundheitsanwendungen übersichtlich aufgelistet. Aktuell stehen dir 59 verschiedene DiGAs zur Verfügung – von Apps gegen Migräne bis hin zu digitalen Unterstützern bei der Krebstherapie [1].

Das Verzeichnis ist dein verlässlicher Wegweiser. Hier erfährst Du:

  • Für welche Erkrankungen die jeweilige DiGA zugelassen ist
  • Welche konkreten Funktionen sie bietet
  • Ob sie vorläufig oder final zugelassen wurde

Jede gelistete DiGA wurde vom BfArM sorgfältig auf Sicherheit, Funktionalität und Datenschutz geprüft. Das gibt dir die Gewissheit, dass du eine qualitätsgeprüfte Anwendung nutzt.

Vorläufige und finale Zulassung: Was bedeutet das für Dich?
Der Weg ins DiGA-Verzeichnis führt über zwei mögliche Pfade: Eine vorläufige Aufnahme für maximal 24 Monate oder die direkte dauerhafte Zulassung [2]. Bei der vorläufigen Zulassung muss der Hersteller innerhalb dieser Zeit nachweisen, dass seine App tatsächlich einen positiven Versorgungseffekt hat.

Für dich als Nutzer macht es dabei keinen Unterschied – Du kannst sowohl vorläufig als auch final zugelassene DiGAs auf Rezept erhalten und von ihrer Unterstützung profitieren.


Der Weg zum Rezept: Dein Arzt oder Psychotherapeut als Schlüssel zur DiGA
Du hast zwei Möglichkeiten, eine digitale Gesundheitsanwendung zu erhalten: Entweder über ein Rezept von deinem Arzt bzw. Psychotherapeuten oder durch einen direkten Antrag bei deiner Krankenkasse [3]. Der klassische Weg führt über deinen behandelnden Mediziner, der nach einer sorgfältigen Diagnose entscheidet, ob eine DiGA für dich sinnvoll ist. Die Verordnung erfolgt dann ganz unkompliziert auf einem regulären Kassenrezept (Muster 16).

Alternativ kannst du dich auch direkt an deine Krankenkasse wenden. Diese prüft dann, ob die gewünschte DiGA für deine gesundheitliche Situation geeignet ist und genehmigt bei positiver Bewertung die Kostenübernahme [3].

Rezeptcode und Aktivierung: So startest du mit deiner DiGA
Nach der Verordnung erhältst du von deiner Krankenkasse einen persönlichen Zugangscode [2]. Dieser Code ist dein Schlüssel zur DiGA – damit kannst du die verschriebene Anwendung ganz einfach aktivieren und direkt mit der Nutzung beginnen.

Falls du für die Nutzung besondere technische Ausstattung wie VR-Brillen oder Bewegungssensoren benötigst, stellt dir der Hersteller diese in der Regel kostenlos zur Verfügung [3]. So steht einem erfolgreichen Start mit deiner DiGA nichts im Weg.


Voraussetzungen für die Kostenübernahme: Das musst du beachten
Gute Nachrichten: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), wenn diese vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft und im DiGA-Verzeichnis aufgeführt sind [3]. Das gibt dir die Sicherheit, dass du ein qualitätsgeprüftes Medizinprodukt erhältst.

Zuzahlungen und Eigenbeteiligung: Was du wissen solltest
Bei den meisten DiGA musst du keine zusätzlichen Kosten befürchte – auch dann nicht, wenn spezielle technische Ausstattung wie Bewegungssensoren nötig ist. Diese stellt dir der Hersteller in der Regel kostenlos leihweise zur Verfügung. Eine Zuzahlung wird nur dann fällig, wenn der Preis der DiGA über dem festgelegten Höchstbetrag liegt [3].

Dauer der Kostenübernahme und Folgeverordnungen: So bleibst du versorgt
Die Dauer der Kostenübernahme richtet sich nach der individuellen medizinischen Notwendigkeit. Dein behandelnder Mediziner oder deine Psychotherapeutin kann bei Bedarf eine Folgeverordnung ausstellen, wenn die weitere Nutzung der DiGA für deine Behandlung sinnvoll ist [3].

Die Kostenübernahme gilt dabei sowohl für vorläufig als auch für dauerhaft zugelassene digitale Gesundheitsanwendungen. Wichtig zu wissen: Einige DiGA sind als Einmallizenz konzipiert, während andere über einen längeren Zeitraum genutzt werden können [3]


Technische Voraussetzungen: So nutzt du deine DiGA optimal
Die meisten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) lassen sich ganz einfach als Webanwendung über den Browser oder App nutzen. Du brauchst dafür lediglich ein internetfähiges Gerät wie Smartphone, Tablet oder Computer. Für viele DiGAs ist auch eine Offline-Nutzung möglich, sodass du flexibel bleibst.

Datenschutz und Sicherheit: Deine Daten in sicheren Händen
Beim BfArM durchlaufen DiGAs strenge Sicherheitsprüfungen. Jeder Hersteller muss ein zertifiziertes Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) nach ISO 27001 vorweisen [1]. Das garantiert dir höchste Standards beim Schutz deiner sensiblen Gesundheitsdaten.

Die Patientensicherheit steht dabei immer an erster Stelle. Regelmäßige Penetrationstests nach BSI-Empfehlung (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) stellen sicher, dass deine DiGA bestmöglich vor unbefugten Zugriffen geschützt ist. Deine persönlichen Informationen werden nach strengsten Datenschutzrichtlinien verarbeitet.

Für die Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis müssen die Hersteller außerdem nachweisen, dass ihre Produkte die Anforderungen der DSGVO erfüllen. So kannst du dich darauf verlassen, dass deine Daten ausschließlich für die vorgesehenen Zwecke verwendet werden.

Wirksamkeitsnachweise: So profitieren Krebspatienten von DiGAs wie Untire
Für die Aufnahme ins DiGA-Verzeichnis müssen die Hersteller einen klaren Beleg für die Wirksamkeit ihrer digitalen Gesundheitsanwendungen erbringen [1]. Das BfArM prüft dabei innerhalb von drei Monaten, ob die DiGA tatsächlich einen positiven Effekt auf deine Gesundheitsversorgung hat.

Die Wirksamkeit wird durch wissenschaftliche Studien und klinische Untersuchungen belegt. Dabei wird genau geprüft, wie die DiGA den Umgang mit der jeweiligen Erkrankung verbessert und welchen konkreten medizinischen Nutzen sie bietet.


Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) stehen für eine neue Form der medizinischen Versorgung – eigenständig, wissenschaftlich geprüft und individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zugeschnitten. Sie helfen dabei, Erkrankungen gezielt zu behandeln, Therapieerfolge zu unterstützen oder Symptome effektiv zu lindern – und das auf eine Weise, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lässt, ob zuhause oder unterwegs.

Dass die Kosten für DiGAs von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, macht ihren Einsatz nicht nur innovativ, sondern auch fair und alltagsnah. Für viele Nutzerinnen und Nutzer kann das ein echter Türöffner sein – insbesondere, wenn es um die Versorgung chronischer Beschwerden oder die Begleitung in schwierigen Lebensphasen geht.

DiGAs eröffnen neue Möglichkeiten in der medizinischen Versorgung – mit niedrigschwelligem Zugang, transparenter Wirksamkeit und hoher Datensicherheit. Wer offen für digitale Lösungen ist, findet in ihnen nicht nur eine Alternative, sondern oft auch eine zeitgemäße Therapieoption, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lässt. Gesundheit digital denken heißt: selbstbestimmt handeln, fundiert begleitet – jederzeit und überall.

Untire: Die DiGA-App speziell für Krebspatienten mit Fatigue

Untire ist die erste (vorläufig) zugelassene digitale Gesundheitsanwendung speziell für Menschen mit krebsbedingter Erschöpfung (Fatigue). 

Die App basiert auf jahrelanger Erfahrung von Krebsexperten und wurde gemeinsam mit Betroffenen entwickelt. Sie bietet dir:

  • Wissenschaftlich fundierte Unterstützung
  • Begleitung im Umgang mit Fatigue
  • Wöchentliche Kontrollen zu deiner Fatigue

Die Kosten werden von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen.