Untire Buddy-System

Krebs kann enorme Auswirkungen auf dein körperliches, emotionales und soziales Leben haben. Es ist oft etwas, das man nicht allein durchstehen kann: Es ist hilfreich, Menschen um sich zu haben, die emotional und praktisch unterstützen. Das gilt auch für krebsbedingte Erschöpfung (engl.: Cancer Related Fatigue – CRF). Um mit CRF umzugehen, ist es hilfreich, wenn Menschen in deinem Umfeld dich unterstützen können und wollen. Deshalb haben wir die Buddy-Funktion in unsere App integriert. Du kannst andere bitten, dein Buddy während der Nutzung der Untire-App zu sein. Oder wenn du Partner*in, Freund*in oder Kolleg*in bist, kannst du selbst ein Buddy sein.

Wenn du die Untire-App nutzt, empfehlen wir dir, eine oder mehrere Personen zu bitten, dein Buddy zu sein. Vielleicht hast du sogar schon einen Buddy in deinem Leben, ohne es zu wissen. Es kann deine Partner*in sein, jemand aus deiner Familie, Freund*innen, Kolleg*innen oder deine Nachbar*in – jemand, dem du vertraust und bei dem du dich wohlfühlst.

Es ist deine Entscheidung, ob du einen Buddy in deinen Umgang mit der Erschöpfung einbeziehen möchtest. Es ist keine Pflicht, sondern ganz dir überlassen – je nachdem, womit du dich wohlfühlst. Wir glauben, dass es dir Rückhalt geben kann. Du kannst jederzeit im Prozess jemanden bitten, dein Buddy zu sein, und ihn oder sie bitten, etwas mit dir oder für dich zu tun – zum Beispiel etwas Soziales unternehmen, ein gutes Gespräch führen, Einkaufen gehen oder gemeinsam spazieren.

Du kannst auch mehrere Buddies haben: Einen, mit dem du spazieren gehst, einen, der dir beim Kochen hilft, einen, der dich emotional unterstützt – und so weiter. Über die Teilen-Funktion in der App kannst du sie ganz einfach über deine Fortschritte informieren. Über die Teilen-Funktion in der App kannst du sie leicht über deine Fortschritte informieren – aber auch das ist freiwillig.

Wenn jemand, den du kennst, die Diagnose Krebs bekommt, verändert das eure Beziehung. Es kann viele verschiedene Gefühle bei dir auslösen, mit denen du vielleicht schwer umgehen kannst. Vielleicht willst du am liebsten alles schnell vergessen. Oder du hast Angst, dass Reden alles nur noch schlimmer macht. Das kann es für die betroffene Person besonders schwer machen, ihre Gefühle mit dir zu teilen.

Vielleicht willst du über die Situation sprechen, weißt aber nicht, was du sagen oder wie du helfen kannst. Hier sind einige Tipps, wie du den Kontakt zu deinem lieben Menschen gestalten kannst, der (oder die) an Krebs erkrankt ist oder war:

  • Zuhören ist oft wichtiger als Worte. Ermutige dein Gegenüber, zu sprechen, und sei einfach da.
  • Gefühle akzeptieren. Wut, Angst oder Traurigkeit sind normal. Lasse sie zu, ohne zu bewerten. Auch wenn die Wut z.B. auf dich gerichtet ist.
  • Keine überhöhten Erwartungen an deine Hilfe haben. Allein das Dasein und Zuhören kann eine große Unterstützung sein.
  • Das Leben nicht nur auf die Krankheit reduzieren. Sprecht auch über alltägliche Dinge.
  • Frage direkt, wie du helfen kannst. Sei proaktiv, da vielen Menschen das Bitten um Hilfe schwerfällt. Auf „Meld dich, wenn du was brauchst“ reagieren sie selten.
  • Vermeide gut gemeinte, aber unpassende Ratschläge. Sätze wie „Sei froh, dass du noch lebst“ können verletzend sein.

Oft sind es kleine Dinge, die eine große Wirkung haben:

  • Unterstütze im Alltag, zum Beispiel durch Hilfe im Haushalt oder beim Einkaufen.
  • Sei für gemeinsame Aktivitäten da, wie Spaziergänge oder entspannte Treffen.
  • Lass der erkrankten Person Kontrolle über ihre Entscheidungen. Frage, was sie möchte, statt Hilfe aufzudrängen.

Es ist wichtig, Geduld zu haben und sowohl der betroffenen Person als auch dir selbst Zeit zu geben, um mit der Situation umzugehen. Jeder Mensch verarbeitet eine Krebsdiagnose unterschiedlich und in seinem eigenen Tempo.

Unterstützung kann einen großen Unterschied machen – sei es durch Gespräche, kleine Gesten oder praktische Hilfe. Gemeinsam können wir gegen die Erschöpfung angehen.